Gehörlosen-WM auf Kreta
Österreichs zweifacher Tennis-Weltmeister Mario Kargl musste leider frühzeitig seine Hoffnungen auf eine weitere Medaille bei Gehörlosen-Weltmeisterschaften begraben. Kreta war diesmal quasi keine Reise wert. Dabei waren die Voraussetzungen ideal: Ein tolles Tenniszentrum auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta, sehr schöne Plätze und ein hoch motivierter Steirer Mario, der die Hitze liebt wie kaum ein anderer.
Nach einem Freilos in Runde eins ist der Pole Bzdyl eine leichte Hürde. Kargl gewinnt gegen den Polen, ohne auch nur ein Game abzugeben 6:0 und 6:0. Die Auslosung bringt Kargl dann allerdings im Achtelfinale einen Mitfavoriten auf den WM-Titel, den Ungarn Gábor Máthé, als Nummer drei gesetzt, aktuell einer der besten gehörlosen Tennisspieler der Welt. Und Mario erwischt leider einen ganz schlechten Tag, er hat eigentlich mit zwei Gegnern zu kämpfen: seinem ungarischen Freund und Trainingspartner und auch einem ganz unangenehmen Tinnitus. Dieses Problem irritiert Kargl völlig, er kann nicht annähernd seine Qualitäten auf den Platz bringen und verliert, höchst unglücklich, aber deutlich 3:6 und 2:6, womit die WM für den Steirer leider viel früher beendet ist als erwartet.
ABER: Nach der WM ist vor der EM! Denn nächstes Jahr kann Kargl in Österreich um den Europameistertitel kämpfen. Schon in neun Monaten, ab 22. Juni 2024, wird in Villach um EM-Medaillen gespielt. Bis dahin ist also genug Zeit, um den Frust von Kreta abzubauen und sich gezielt auf diese EM im eigenen Land vorbereiten zu können.
Freuen wir uns also auf die Europameisterschaften in Kärnten 2024!