Kärntner Tennisverband
Bundesliga

IMMOunited Bundesliga: Anif fixiert am 1. Play-Off-Tag den Klassenerhalt

Auch der TC Raiffeisen Schwaz ist in der höchsten Spielklasse bei den Herren schon so gut wie gerettet.
Verfasst von: Manuel Wachta, 11.06.2022
© | GEPA pictures/ Harald Steiner
Peter Heller vom TC GM-Sports Anif

In der IMMOunited Bundesliga hat an diesem Samstag das Untere Play-Off begonnen, an dem die Gruppendritten, -vierten und -fünften der beiden Gruppen des Grunddurchgangs teilnehmen und die zwei Absteiger in die zweite Bundesliga ermitteln. Dass keiner dieser zwei auf dem sportlichen Weg TC GM-Sports Anif heißen wird, ist indes bereits nach dem ersten der drei Spieltage geklärt. Denn nachdem die Salzburger ja zwei Siege gegen ihre Vorrundengruppengegner ins Untere Play-Off mitgenommen hatten, wurde durch ein 9:0 übers Tabellenschlusslicht UTC VB Waidhofen/Ybbs äußerst frühzeitig der Klassenerhalt fixiert. Bei den Damen spitzt sich dagegen der Abstiegskampf deutlich weiter zu. Hier die ausführliche Zusammenfassung des Spieltages.

Damen, Unteres Play-Off

UTC BH Wr. Neustadt – TC Dornbirn by Tannenhof Resort 1:6. Ein ganz offenes Duell war hier eigentlich zu erwarten gewesen, doch stattdessen hängen die ersatzgeschwächten Hausherrinnen nun mitten im Abstiegskampf. „Unsere Gegnerinnen hatten einen Mangel an Spielerinnen, sie hatten einige Verletzte. Dementsprechend war es nicht leicht für sie und hatten wir eine bessere Ausgangslage und ist es dann auch so klar durchgegangen. Für uns ist das ein sehr guter Schritt in Richtung Klassenerhalt, da es sogar drei Punkte geworden sind. Damit hätten wir im Vorhinein auch nicht gerechnet“, gestand Dornbirns Mannschaftsführerin Melanie Pinkitz. „Sie haben ja auch Mira Antonitsch im Team. Wenn sie beispielsweise gespielt hätte, hätte es schon anders ausgesehen. So aber haben wir uns die gute Ausgangslage schaffen können.“ Nicht hilfreich war für Wr. Neustadt auch, dass sich Mara Benckendorff im Einzel verletzte und nach drei Games aufgeben musste. Da die Russin Alexandra Vasilyeva von Vornherein nur für das Single eingeplant war und nach diesem abreiste, mussten die Gastgeberinnen auch ein Doppel w.o. geben.

TC Sparkasse Kufstein – TC Wörgl 4:3. Über „zwei sehr wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg“ und einen verdienten Sieg konnte sich Kufsteins Teamkapitän Markus Erler freuen. „Wir haben unsere drei Einzel glatt gewonnen und hatten in den anderen Partien durchaus große Chancen. Alena Weiß hatte, nach gewonnenem erstem Satz, im zweiten einen sehr unglücklichen Ball gegen sich, bei dem ihr der Schiedsrichter einen Volley out gegeben hat.“ Diese Partie ging im Match Tiebreak verloren. Und auch bei Erlers Tochter Ayana auf Position fünf sei es sehr eng zugegangen: „Sie hatte im ersten Satz nach 1:5-Rückstand zwei Satzbälle und im zweiten Durchgang ein 3:0 und 40:0.“ So ging Kufstein mit einem 3:2 in die Doppel, „und dass wir diese nicht beide verlieren würden, da war ich mir recht sicher.“ Und so kam es auch: Im Einserdoppel machten Weiß und die Deutsche Laura Isabel Putz für die Gastgeberinnen alles klar. „Es war unser erstes Duell mit Wörgl in der ersten Bundesliga“, der Prestigesieg im Tiroler Derby brachte Erlers Damen „unter dem Strich eine jetzt ganz gute Ausgangsposition“. Man ist punktegleich hinter Dornbirn Zweiter, Wörgl derzeit Letzter, jedoch mit nur drei Punkten Rückstand auf die Spitze.

Grazer Park Club – 1. Klosterneuburger TV 4:3. „Wir sind, nach relativ schlechter Saison, mit wenigen Erwartungen hineingegangen“, bekannte Christian Granig, Graz-Captain. Es sei im Single „dann aber ganz gut für uns gelaufen. Yvonne Neuwirth hat sich nach ihren zuletzt drei Einzelniederlagen mit einer guten Vorstellung rehabilitiert. Lisa Maria Moser, die sich bislang nach einer Coronaerkrankung nicht ganz fit gefühlt hatte, hat ihr erstes Einzel heuer gespielt, das hat uns sehr geholfen.“ Die Ex-Weltranglisten-280. ließ hierbei Lisa Reichmann kein Spiel. Die Grazerinnen gingen daraufhin mit einem 3:2 in die Doppel – „und hier haben wir dann versucht, mit unserer Nummer eins Polina Leykina und Moser aufs Einserdoppel zu setzen, aber das hat doch nicht so gut funktioniert, denn in beiden Matches haben wir den ersten Satz verloren, was schon zu einer gewissen Unsicherheit beigetragen hat. Das Glück war dann jedoch auf unserer Seite“, atmete Granig durch, im Einserdoppel hatten Leykina/Moser letztlich noch mit einem 10:6 im Match Tiebreak das bessere Ende. Graz ist jetzt im Unteren Play-Off Dritter, einen Punkt hinter Dornbirn und Kufstein, allerdings auch nur zwei Punkte vor dem Tabellenende mit Klosterneuburg und Wörgl. „Es war ein wichtiger Sieg heute, aber es ist noch nichts entschieden.“

Herren, Unteres Play-Off

TC GM-Sports Anif – UTC VB Waidhofen/Ybbs 9:0. „Wir wollten heute unbedingt mal drei Punkte holen, damit wir im Unteren Play-Off gut dastehen“, hatte Bernd Kößler die klare Marschroute für die Hausherren vorgegeben. Diese hielten sich an den Plan des Playing Captains. „Weil bei unseren Gegnern Michael Weinberger aus gesundheitlichen Gründen offenbar kurzfristig nicht kommen konnte, war es dann auch hinten raus recht glatt, sie mussten an Position sechs einen Spieler ihrer zweiten Mannschaft einsetzen“ – den 47-jährigen Günther Haider. Im Single war für die Gäste nicht viel zu holen, wovon auch eine 72:13-Gamebilanz zeugt, lediglich in einem Satz überhaupt gelangen den Waidhofenern mehr denn zwei Spielgewinne. Auch Kößler selbst konnte sich nach seiner letztwöchigen Verkühlung rehabilitieren: „Letztes Mal konnte ich unmöglich spielen, aber ich habe mich die Woche gut auskuriert, jetzt ist es wieder gegangen.“ Im Einserdoppel gab Waidhofen nach bloß einem Game auf, und auch die weiteren Doppel gingen an Anif. Nachdem man das Final Four überaus überraschend verpasst hatte, konnte man damit immerhin gleich am ersten Spieltag im Unteren Play-Off den Klassenerhalt sicherstellen. Denn man liegt jetzt sechs Punkte vor dem Vorletzten Dornbirn, gegen den man das direkte Duell schon in der Gruppenphase gewonnen hat. „Gut, das schon mal erledigt zu haben“, so Kößler.

UTC Casa Moda Steyr – TC Raiffeisen Dornbirn 5:4. Nachdem man das Final Four extrem knapp und sehr unglücklich verpasst hatte, ist Steyr auf bestem Weg, den Klassenerhalt in der IMMOunited Bundesliga zu schaffen. Der Tscheche Martin Krumich und Kolumbiens Juan Manuel Benitez Chavarriaga in den Legionärsduellen an Position eins und zwei und das Brüderpaar Simon und Dominik Traxler sorgten mit ihren Einzelsiegen für eine solide 4:2-Führung der Gastgeber. Doch es sollte noch einmal richtig knapp werden. Für Steyrs Mannschaftskapitän Stefan Minichberger jedoch keinesfalls überraschend: „Dornbirn ist bekannt doppelstark. Wir hatten gegen sie im Vorjahr ebenfalls ein 4:2 nach den Einzeln und haben am Ende gerade noch 5:4 gewonnen, und auch 2019 war’s dasselbe. Scheint so, dass wir gegen sie immer bloß ein Doppel gewinnen“, schmunzelte Minichberger. Und auch diesmal entschied Dornbirn das Zweier- und Dreierdoppel jeweils für sich. So stand die Begegnung plötzlich wieder auf der Kippe. „Das letzte Doppel war dann spektakulär. Wir wussten, dass wir dabei unsere zwei Stärksten zusammenstellen müssen, damit wir das gewinnen. Böhler/Erhart haben wir dort als Gegner erwartet, die haben letztes Jahr schon Vitaliy Sachko und David Pichler besiegt.“ Doch Krumich und Benitez Chavarriaga behielten gegen den Deutschen Dominik Böhler und den Vorarlberger Linus Erhart knapp mit 7:6, 7:6 die Oberhand. „Das Tiebreak im zweiten Satz ist 13:11 ausgegangen. Unsere haben drei Satzbälle abgewehrt, fünf oder sechs Matchbälle benötigt“, ehe Minichberger tief durchatmen konnte: „Das war heute ein extrem wichtiger Schritt. Aber wir brauchen wohl noch ein, zwei Punkte, um den Klassenerhalt zu fixieren.“

TC Raiffeisen Schwaz – TC Harland 6:3. Noch optimistischer darf man das Unternehmen Klassenerhalt nach dem heutigen Spieltag in Tirol sehen. Denn die Schwazer verbuchten wie Anif ihren dritten, fürs Untere-Play-Off zählenden Saisonerfolg, liegen also nur einen Punkt hinter den bereits geretteten Salzburgern und zwei Runden vor Schluss satte fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Ins Schwärmen geriet Mannschaftskapitän Fabian Wöll nach dem erfolgreichen Tag vor allem von seiner Nummer eins: „Andrew Paulson ist eine richtige Maschine. Wahnsinn! Er spielt’s staubtrocken runter, hat heuer noch immer keine Partie verloren. Da bin ich gespannt, wohin die Reise in den nächsten Jahren noch geht.“ Für diesen Samstag endete sie mit einem 6:2, 6:2 im Einserduell gegen den Polen Maciej Rajski. „Auf Position zwei hat Matthias Haim gegen Peter Goldsteiner nach 3:7 im Match Tiebreak noch gewonnen, mit sieben Punkten am Stück. Er hat dann nochmal Gas gegeben“, lächelte Wöll. „Auf drei hat’s Philipp Schroll recht solide heimgespielt, auf fünf war’s für unseren Gegner David Tomic ein Heimspiel, doch er hatte dabei gegen unseren Deutschen Daniel Baumann im Grunde genommen keine Chance. Wir haben letztlich bloß die Einzel auf vier, wo Markus Sedletzky wirklich stark gespielt hat, wie die ganze Saison über schon, und auf sechs verloren, wo Lukas Jastraunig ebenso sehr gut gespielt hat“, hatte Wöll auch so einiges an Lob für die niederösterreichischen Kontrahenten übrig.

2. Bundesliga

Hier gab es an diesem Tag bei den Damen nur Auswärtssiege. Die Ladies des ATSV Steyr verloren nach dem 2:5 gegen Raiffeisenbank TC Bludenz mit einem 3:4 gegen Tennisclub Union Mödling ein zweites richtungsweisendes Heimspiel am Stück gegen einen direkten Aufstiegskonkurrenten. Die Mödlingerinnen blieben auch in ihrem sechsten Saisonmatch unbesiegt, liegen damit aber trotzdem nur einen Punkt vor Bludenz, wo man kommenden Donnerstag nun auswärts antreten muss. Lediglich zwei weitere Punkte dahinter lauern die beiden Tiroler Clubs TK IEV MED-EL und TC Raiffeisen Schwaz sowie Steyr, die jedoch ihre spielfreie Runde alle bereits hinter sich haben und den beiden Mannschaften an der Spitze hiermit noch gefährlich auf die Pelle rücken können. Bei den Herren kassierte TSV Hartberg-Tennis mit einem 4:5 bei TC Seebenstein Schiltern zwar die erste Niederlage in diesem Jahr, doch befindet sich immer noch einen Zähler vor den ersten zwei Verfolgern jeweils aus Niederösterreich, dem heutigen Bezwinger und dem UTC Amstetten. Darüber hinaus haben die Steirer noch ein Match mehr vor sich und damit alle Trümpfe weiterhin fest in ihren Händen.

Damen
ATSV Steyr Tennis – Tennisclub Union Mödling 3:4
Raiffeisenbank TC Bludenz – TC Raiffeisen Schwaz 3:4
UTC Stockerau – BMTC-Brühl Mödlinger TC 1:6
GAK-Tennis – TK IEV MED-EL 3:4
Spielfrei: ASKÖ Enns

Herren
UTC Strassburg – TV Hochwolkersdorf 2:7
UTC Mistelbach – TC Kolsass 5:4
ASKÖ TC Wels – UTC Amstetten 3:6
TC Seebenstein Schiltern – TSV Hartberg-Tennis 5:4
Spielfrei: TC Telfs

Detaillierte Informationen (Detailergebnisse, Spielerlisten, genauer Spielplan) sind hier zu finden: https://www.oetv.at/bundesliga/allgemeine-klasse.html

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