Kärntner Tennisverband
Bundesliga

IMMOunited Bundesliga: „Bundesliga pur“ – Steyr gewinnt Thriller gegen WAC

Die Oberösterreicher könnten damit einen entscheidenden Schritt Richtung Final Four gemacht haben, auf Kosten der Wiener.
Verfasst von: Manuel Wachta, 29.05.2022
© GEPA pictures/ Christian Moser
Simon Traxler

Der dritte Spieltag in der IMMOunited Bundesliga hat neuerlich etliche spannende Duelle mit sich gebracht. Ganz besonders bei den Herren in Gruppe B – wo dem UTC Casa Moda Steyr mit einem dramatischen 5:4 über den Wiener Athletiksport Club ein wichtiger Sieg in einem direkten Duell zwischen zwei Aufstiegskandidaten zum Final Four gelungen ist. Hier die ausführliche Zusammenfassung vom Samstag.

Damen, Gruppe A: Dem Klagenfurter Leichtathletik Club ist ein wichtiger Coup geglückt. Nach dem 4:3 beim Grazer Park Club am Donnerstag haben es die Klagenfurterinnen am Samstag geschafft, die Grazerinnen im Fernduell nicht nur einzuholen, sondern sogar zu überholen. Denn die Auswahl von Josko Skugor holte mit einem 6:1 gegen den TC Wörgl etwas überraschend alle drei Siegpunkte. „Man muss sagen, dass unsere Damen heute sehr, sehr gut gespielt haben – gegen einen sehr guten Gegner, der in der ersten Runde ohne seine beiden Deutschen daheim gegen Graz 2:5 verloren hatte, die gegen uns aber heute beide dagewesen sind. Uns hat mit Elena Karner die beste Österreicherin gefehlt. Dafür hat uns Julia Speiser auf Position fünf überrascht, so wie auch in Graz“, lobte der Kapitän. „Heute hat sie aus wirklich schwieriger Situation gewonnen, denn sie war nach im Tiebreak verlorenem erstem Satz im Tiebreak des zweiten Satzes 0:4 hinten. Ihr Sieg hat uns die Chance eröffnet, alle drei Punkte zu holen. Es war eine tolle Kulisse und ein toller Sieg für Kärntens Tennis.“ Nun könnte man am Freitag beim UTC BH Wr. Neustadt mit einem Erfolg das Final-Four-Ticket lösen: „Wir erwarten, es zu schaffen“, so Skugor.

Für die Ladies vom Grazer Park Club ist der Zug in Richtung Finalturnier mit der zweiten Niederlage in Folge womöglich gar schon abgefahren. Denn nachdem man in der vierten Runde kein Spiel hat, wartet in der letzten Runde der Titelverteidiger und Tabellenleader Linz AG Team OÖ. Für Graz setzte es am Samstag ein 2:5 gegen Wr. Neustadt, das jetzt selbst vom Abschlussevent träumen darf, mit Siegen in den abschließenden Heimspielen über den KLC und Wörgl. Wr. Neustadt verlor zwei der drei Einzel, die ins Match Tiebreak gingen, an eins unterlag Mira Antonitsch in ihrem zweiten Comeback-Einzelmatch gegen die aktuelle Nummer 597 und ehemalige Nummer 184 der Welt Polina Leykina bloß ganz knapp 4:6, 6:4, 12:14, nach einem vergebenen Matchball. „Es war sehr spannend bei ihr. Wir haben nicht gerechnet, dass Mira (nach 18 Monaten Verletzungspause; Anmerkung) schon wieder so stark ist“, staunte Playing Captain Marlies Steiner, die an Position zwei gegen Yvonne Neuwirth überraschend klar 6:3, 6:0 gewann. Während dem dritten Einzel begann es zu regnen, die Fortsetzung erfolgte nach anfänglichem Zuwarten in der Halle in Eggersdorf bei Graz auf Teppichgranulat. „Nach den Einzeln war’s mit 3:2 noch relativ knapp, wir haben danach noch ein Doppel gebraucht – und konnten beide gewinnen“, so Steiner erleichtert. Erklärtes Ziel sei das Erreichen des Final Four: „Wir sind optimistisch und spielen die zwei weiteren Begegnungen auf Sieg.“

Gruppe B: Nach der 3:4-Auftaktniederlage beim TC Bakl Weigelsdorf glückte UTC Fischer Ried mit einem 7:0 über den 1. Klosterneuburger TV und nun einem 6:1 beim TC Dornbirn by Tannenhof Resort der zweite Drei-Punkte-Sieg in Serie. Die Vorjahresfinalistinnen aus Oberösterreich gaben in den fünf Einzelmatches, angeführt von ÖTV-Teamspielerin Sinja Kraus, insgesamt nur acht Spiele ab. „Unsere Damen waren heute sehr souverän, haben nichts anbrennen lassen und alle Einzel glatt gewonnen“, freute sich Kapitänin Johanna Reiter, „das erst im Match Tiebreak gewonnene Zweier-Doppel hat uns den dritten Punkt gebracht. Es war ein sehr wichtiger Sieg. Jetzt schaut es für uns trotz der Niederlage zu Beginn sehr gut aus“, lacht man doch derzeit mit sieben Zählern von der Tabellenspitze.

Zum Leader aufschließen könnte (bei gewonnenem direktem Duell) Weigelsdorf, das sich dank eines 4:3 über TC Sparkasse Kufstein zum zweiten Mal zwei Punkte sicherte. Dabei konnte man wie gegen Ried nach 2:3-Rückstand beide Doppel für sich entscheiden, man war zwischenzeitlich 1:3 zurückgelegen, ehe die 14-jährige Leonie Rabl erneut auf fünf gewann. „Es war sehr, sehr windig, alle Spielerinnen haben sich damit schwergetan“, so Weigelsdorfs Mannschaftsführer Thomas Christ. „Unsere Gegnerinnen haben vorne alle gut gespielt – und auch die Erler-Schwestern waren hinten raus überraschend stark. Es war hohes Damenniveau und eigentlich in allen Partien sehr knapp.“ Im Doppel gab dann Veronika Bokor ihr Comeback nach einer Verletzungspause. Mit Erfolg. „Wir haben sicher die besseren Doppelspielerinnen gehabt, das hat entschieden. Ich bin zufrieden mit dem erneuten 4:3. Und wenn wir alle Matches 4:3 gewinnen, fragt nachher auch keiner mehr danach“, lächelte Christ. „Unser Ziel ist weiter das Final Four, trotz Personalproblemen.“

Herren, Gruppe A: Der TC Harland hat mit einem 6:3 über TC Raiffeisen Dornbirn in seiner zweiten Partie den ersten Sieg eingefahren. „Wir sind zufrieden damit, haben jedoch auf mehr als zwei Punkte gehofft“, sagte Teamleader Dietmar Sedletzky, „drei wären besser gewesen, für die weiteren Heimspiele im unteren Play-off“ – mit dem man rechnet. „Die Leistungen heute waren sehr gut, wenngleich ein paar nicht ganz die Leistungsfähigkeit erreichen, mit welcher sie spielen könnten.“ Väter des Sieges waren die Ausländer Jozef Kovalik (Slowakei) und Daniel Masur (Deutschland), „und mein Sohn Markus Sedletzky ist derzeit eine große Stütze und hat neuerlich zwei Punkte geholt – trotz seines Alters (34; Anmerkung) und als zweifacher Vater.“ Auf Harland warten nun noch zwei ganz schwere Hürden: auswärts TC GM-Sports Anif und daheim ATV RE team future Irdning.

Der oberste Titelkandidat und Vorjahreschampion, Irdning, hielt sich indes auch in seiner dritten Gruppenbegegnung schadlos, setzte sich in seiner zweiten, neuerlich in Deutsch-Wagram ausgetragenen Heimpartie gegen UTC Sparkasse Radstadt 6:3 durch. „Auf eins hat Alexander Shevchenko unglaublich gespielt“, erkannte Irdnings Mannschaftskapitän Erich Reisinger an. „Peter Gojowczyk so rauszupressen, das muss man erst mal machen. Dennis Novak war leider ein bisserl krank, aber ich will die Leistung von Lukas Neumayer da nicht schmälern – wir wissen, wie gut er spielt. Die Partie von Sebastian Ofner gegen Sebastian Prechtel ist im Match Tiebreak auf unsere Seite gefallen. Auf vier hat Lucas Miedler wieder mal geliefert. Auf fünf hat Julian Lenz erstmals gespielt, Benedikt Emesz hat gut dagegengehalten, sich überhaupt toll entwickelt.“ ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer musste auch in seinem dritten Einzel ins Match Tiebreak und zog gegen Gerald Kamitz 6:3, 5:7, 8:10 den Kürzeren. „Es war ein enges Spiel und etwas unglücklich für Jürgen. Er hatte im zweiten Satz die Chance zur Breakführung, da hatte Kamitz einen direkten Netzrollerpunkt, sonst wär’s vielleicht anders gekommen. Gerald hat aber sehr gut gespielt, Hut ab vor der Leistung von beiden. Mir war dann nicht mehr so wohl, da ich zumindest ein 4:2 nach den Einzeln erwartet hatte. Zum Glück haben wir alle Doppel relativ klar gewonnen. Die Aufstellung war gut. Es war Jürgens Vorschlag, es runterzuspielen (1 mit 2, 3 mit 4, 5 mit 6; Anmerkung). Es hat optimal funktioniert.“ Nun sehe es für sein Team mit dem Final Four ziemlich gut aus: „Der Sieg heute war wichtig. Jetzt hoffen wir, dass wir in Harland gut aufgestellt sind und alles klarmachen können.“

Gruppe B: In einer womöglich vorentscheidenden Partie im Kampf ums Final Four hat der UTC Casa Moda Steyr mit einem hart erkämpften 5:4 über den Wiener Athletiksport Club einen bedeutenden Schritt Richtung Aufstieg gemacht. „Das war heute Bundesliga pur, ein Thriller“, schnaufte Steyrs Captain Stefan Minichberger durch. „Beide Mannschaften haben nur einen Legionär eingesetzt, WAC war etwas ersatzgeschwächt, Lukas Krainer ist ihnen ausgefallen. Es war ein super Spieltag. Wir haben erst 3:0 geführt, dann stand es nach den Einzeln plötzlich 3:3. Unser Kolumbianer, Juan Manuel Benitez Chavarriaga, hat erneut sensationell gespielt, sein Gegner Max Neuchrist im zweiten Satz auch, dann hat er sich an der Hüfte verletzt. Er spielt ja auch ein gutes Doppel, sein Ausfall hat uns sicher in die Karten gespielt. Die Doppel waren extrem spannend, alle drei sind im ersten Satz ins Tiebreak gegangen. Im Zweier-Doppel sind wir im ersten Satz mit Doppelbreak hinten gewesen, dafür im Dreier-Doppel 5:3 vorne. Wir haben super Doppel gespielt und hatten auch das glücklichere Ende.“ Den einzigen WAC-Doppelerfolg holte ausgerechnet Neuchrist-Ersatz und Teamkapitän Dieter Frenzel mit dem 20-jährigen Nico Moser. „Das ist mit 48 Jahren eine gewaltige Leistung“, applaudierte auch Minichberger, „er hat echt toll gespielt.“ Es war ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: „Wir freuen uns stets auf den WAC. Es ist immer ein legendäres Duell der zwei längstdienenden Mannschaften der Bundesliga, wir verstehen uns alle sehr gut. Wir sind in der zwölften Saison, der WAC in der elften. Es war auch heuer erneut eine super Stimmung bei fairen Spielen. Der Sieg heute könnte entscheidend gewesen sein. Wir müssen allerdings noch Schwaz schlagen – am besten hoch“, wusste Minichberger. Dies war dem WAC zum Auftakt gelungen, und dennoch wird es für die Wiener mit dem Sprung zum Final Four nun womöglich eng.

Gruppenfavorit Union Stein&Co Mauthausen hat indes den zweiten Sieg im zweiten Spiel gefeiert, diesmal mit 3:0-Siegpunkten. UTC VB Waidhofen/Ybbs wurde auswärts mit 8:1 in die Schranken gewiesen. Bemerkenswert dabei: Gleich fünf von sechs Einzelmatches gingen mit dem klaren Ergebnis von 6:2, 6:2 an die oberösterreichische Equipe, die vom Ungarn Attila Balazs angeführt wurde. „Er hat sich nach einer langen Verletzungspause weiter gesteigert und auch Alexander Erler hat gut gespielt. Bei den Matches der beiden vorne hätte ich mir gedacht, dass das ein wenig enger werden könnte, aber das ist auch ziemlich klar gelaufen, und an den hinteren Positionen ist gar nichts angebrannt“, freute sich Mauthausens Teamchef Hannes Pühringer. Im Doppel haben wir unseren Youngster Tobias Leitner eingebaut. Er war ein bisserl nervös, aber das gehört dazu. Dieses Doppel haben wir halt verloren, aber es war in Summe ein sehr guter Schritt in die Richtung, wie geplant das Final Four zu erreichen. Es ändert aber nicht viel dran, dass wir auch gegen Schwaz und den WAC mit einer guten Mannschaft antreten werden müssen.“

3. Spieltag: Samstag, 28. Mai 2022, 11:00 Uhr

IMMOunited Bundesliga

Damen, Gruppe A
KLC – TC Wörgl 6:1
Grazer Park Club – UTC BH Wr. Neustadt 2:5
Spielfrei: LINZ AG Team OÖ

Damen, Gruppe B
TC Dornbirn by Tannenhof Resort – UTC Fischer Ried 1:6
TC Bakl Weigelsdorf – TC Sparkasse Kufstein 4:3
Spielfrei: 1. Klosterneuburger TV

Herren, Gruppe A
TC Harland – TC Raiffeisen Dornbirn 6:3
ATV RE team future Irdning – UTC Sparkasse Radstadt 6:3
Spielfrei: TC GM-Sports Anif

Herren, Gruppe B
UTC Casa Moda Steyr – Wiener Athletiksport Club 5:4
UTC VB Waidhofen/Ybbs – Union Stein&Co Mauthausen 1:8
Spielfrei: TC Raiffeisen Schwaz

2. Bundesliga

Damen
GAK-Tennis – TC Raiffeisen Schwaz 1:6
TK IEV MED-EL – Tennisclub Union Mödling 2:5
BMTC-Brühl Mödlinger TC – Raiffeisenbank TC Bludenz 4:3
ASKÖ Enns – ATSV Steyr Tennis 1:6
Spielfrei: UTC Stockerau

Herren
UTC Amstetten – TV Hochwolkersdorf 8:1
TC Kolsass – ASKÖ TC Wels 4:5
UTC Mistelbach – TSV Hartberg-Tennis 3:6
TC Telfs – TC Seebenstein Schiltern 5:4
Spielfrei: UTC Strassburg

Detaillierte Informationen (Detailergebnisse, Spielerlisten, genauer Spielplan) sind hier zu finden: https://www.oetv.at/bundesliga/allgemeine-klasse.html

© GEPA pictures/ Christian Moser

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