ITF Chiasso: 17:0! Grabher setzt beeindruckende Siegesserie fort

Beim zweiwöchigen Großevent in Madrid ist Österreich nach der Zweitrundenniederlage von Sebastian Ofner – wir berichteten – und der Auftaktniederlage von Alternate Lucas Miedler im Doppel jetzt nur noch durch Alexander Erler im Doppelbewerb vertreten. Doch in den Ebenen darunter liegt wieder eine sehr erfolgreiche Woche hinter den ÖTV-Assen. Hauptverantwortlich dafür zeichnete Julia Grabher: Denn die Vorarlbergerin feierte beim ITF-W75-Turnier in Chiasso ihren schon dritten Titelgewinn allein in diesem Monat sowie ihren 17. Matcherfolg in Serie auf der Tour – und dies bei 34:0 in Sätzen. Sie wird nun im WTA-Ranking am 5. Mai bis unter die Top 200 zurückkehren. Das war jedoch keineswegs bereits das einzige rot-weiß-rote Erfolgserlebnis. Hier gibt es die Zusammenfassung von Kalenderwoche 17 von den internationalen Turnieren im Ausland.
- ITF-W100-Turnier in Oeiras (Portugal): Nach zuletzt drei Achtelfinals in Folge auf WTA-125-Ebene in Antalya, La Bisbal d’Empordà und Oeiras schrieb Sinja Kraus am letzteren Austragungsort erneut an. Dank eines 7:5, 6:2 über die tschechische Qualifikantin Aneta Kucmová (WTA 347) und eines 7:6 (2), 6:4 über die Serbin Nina Stojanovic (WTA 175) zog die achtgereihte Wienerin (WTA 167) in der Nähe von Portugals Hauptstadt Lissabon ins Viertelfinale ein. Doch dort unterlag sie schließlich der zweitgesetzten, chinesischen Ex-Weltranglisten-36. und späteren Turniersiegerin Yue Yuan (WTA 103) mit 1:6, 3:6.
- ATP-75-Challenger in Savannah (USA): Auch Joel Schwärzler (ATP 327) musste sich im Achtelfinale dem späteren Champion Nicolas Mejia aus Kolumbien (ATP 301) mit 4:6, 0:6 beugen. Zuvor eliminierte der 19-jährige Vorarlberger aber immerhin den drittgesetzten US-Amerikaner Emilio Nava (ATP 132), der bis zum Tallahassee-Finale eine Woche zuvor 19 Matches am Stück auf Challenger-Ebene gewonnen hatte, mit 6:3, 6:4.
- ITF-W75-Turnier in Chiasso (Schweiz): Was für eine tolle Woche für Julia Grabher! Nach ihren Triumphen in Santa Margherita di Pula (ITF W35) und Koper (ITF W75) setzte die 28 Jahre alte Dornbirnerin auch im Kanton Tessin ihre beeindruckende Siegesserie fort, und zwar mit unglaublicher Dominanz. Mit einem Special Exempt für den Turniersieg in Koper ausgerüstet, gab sie in ihren fünf Partien insgesamt lediglich 19 Spiele ab und in keinem Satz mehr als deren vier. Nach einem 6:4, 6:0 gegen Qualifikantin Lisa Pigato aus Italien (WTA 504) fertigte Grabher (WTA 238) darauf die topgesetzte Französin Leolia Jeanjean (WTA 107) mit 6:3, 6:1 und die Tschechin Barbora Palicová (WTA 193) mit 6:1, 6:4 ab. Im Turnierfinish wurde es keineswegs enger, auch der viertpositionierten Liechtensteinerin Kathinka von Deichmann (WTA 159) ließ sie beim 6:3, 6:0 im Semifinalspiel ebenso keine Chance wie der ukrainischen Qualifikantin Katarina Zavatska (WTA 280) beim 6:1, 6:2 im Finale. „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der Woche und mit den letzten drei Wochen. Ich habe versucht, mein Spiel zu spielen, und ich habe das sehr, sehr gut umgesetzt. Ich bin einfach nur überglücklich, dass es auch diese Woche gereicht hat“, strahlte Grabher. Sie kommt ihrem Saisonziel Top 100 nun in Riesenschritten näher. Und auch fürs ITF-W100-Event in Wiesbaden erhielt sie wieder ein Special Exempt fürs Hauptfeld, wo auch Kraus aufschlägt, und erspart sich dadurch den Gang durch die Qualifikation. Weiters sicherte sich Grabher in der letzten Sekunde noch ein Ticket für die French-Open-Qualifikation.
- ATP-50-Challenger in Rom (Italien): Auch Lukas Neumayer und Sandro Kopp legten eine absolut zufriedenstellende Turnierwoche hin. Der zweifache Staatsmeister aus Salzburg (ATP 191) spielte sich im Hauptfeld ebenso ohne einen Satzverlust ins Halbfinale wie der Tiroler (ATP 422), dem dies auf Challenger-Level erstmals überhaupt gelang – bloß in der ersten Qualifikationsrunde hatte er über die volle Distanz gehen müssen, danach jedoch starke Leistungen folgen lassen. Aus einem rein rot-weiß-roten Finalduell wurde es aber nichts: Der fünftgereihte Neumayer verlor gegen den topgesetzten, formstarken Litauer Vilius Gaubas (ATP 149) mit 6:4, 3:6, 1:6, während Kopp gegen den auf sieben gelisteten Hausherrn Matteo Gigante (ATP 195) unglücklicherweise erkrankungsbedingt nicht mehr antreten konnte.
- ITF-W15-Turnier in Shymkent (Kasachstan): Sechs Wochen nach dem ersten Halbfinale hat Österreichs Neo-Nationalteamspielerin Ekaterina Perelygina nun ihr Premierenfinale bei den Damen verzeichnet. Die lediglich 18-Jährige (WTA 1002) marschierte nach ihrem Erstrundensieg über die Tiroler Qualifikantin Anna-Lena Ebster (WTA -) ohne Satzverlust durch den Turnierraster. In der Vorschlussrunde revanchierte sie dann durch ein 7:5, 7:6 (5) über die viertgesetzte Russin Elina Nepliy (WTA 683) ihre Trainingspartnerin im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt, Claudia Gasparovic (WTA 1017), die im dritten Viertelfinale ihrer Karriere Nepliy mit 4:6, 2:6 unterlegen gewesen war. Die vierte russische Gegnerin in Folge wurde dann aber auch für Perelygina zum Stolperstein: Mit einem 4:6, 3:6 gegen die drittgereihte Ekaterina Maklakova (WTA 551) verpasste sie den ersten Titel. Dennoch wird sie sich wie Gasparovic erstmalig unter die Top 1000 der Welt schieben. Im parallel stattfindenden Herrenturnier blieb ein Achtelfinale für Gregor Ramskogler (ATP 944) das Höchste der Gefühle.

- ITF-W15-Turnier in Monastir (Tunesien): Auch eine weitere Teamdebütantin zeigte auf. Nach auch verletzungsbedingt schleppendem Saisonstart verbuchte Arabella Koller nun ihre erste Semifinalteilnahme in dieser Saison. Die zweitgereihte Salzburgerin (WTA 684) stürmte mit drei klaren Zweisatz-Siegen unter die letzten Vier, wo sie dann gegen die an fünf gesetzte Inderin Zeel Desai (WTA 654) knapp mit 0:6, 6:4, 3:6 den Kürzeren zog. Liel Marlies Rothensteiner (WTA 1224) schied nach überstandener Qualifikation in der ersten Hauptrunde aus.
- ITF-J500-Turnier in Offenbach am Main (Deutschland): Beim hochkarätigen U18-Event in Hessen meisterte Thilo Behrmann seine ersten zwei Hürden jeweils in zwei Sätzen. Im Achtelfinale musste sich der auf 13 geführte Wahlburgenländer (ITF 32) dann aber dem drittgesetzten Rumänen Yannick Theodor Alexandrescou (ITF 12), der letztlich ins Finale kam, mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. In der Mädchenkonkurrenz unterlag Leonie Rabl (ITF 149) in Runde eins.
- ITF-J30-Turnier in Bellinzona (Schweiz): Im Einzel mussten Qualifikantin Viktoria Soier und Anna Maria Payer zwar jeweils Erstrundenniederlagen hinnehmen. Dafür waren die Tirolerin (ITF 2687) und die Vorarlbergerin (ITF 1525) im Doppelbewerb nicht zu stoppen. Mit bloß einem Satzverlust in der Vorschlussrunde schafften die beiden den Finaleinzug. Im Titelkampf besiegten sie dann auch die Belgierinnen Noor Ceulemans und Hannelore Daniels mit 7:6 (6), 6:3. Für Soier war dies der erste internationale U18-Triumph in ihrer Jugendlaufbahn, für Payer bereits der zweite in dieser Saison nach Agno, ebenfalls bei einem J30-Turnier in der Schweiz im März.
Hier einige Impressionen von der Mädchendoppel-Siegerinnenehrung des ITF-J30-Turniers in Bellinzona:
- ITF-MT700-Turnier in Bari (Italien): Bei diesem hochkarätigen Senior:innenturnier in der Hafenstadt in der süditalienischen Region Apulien waren lediglich drei ÖTV-Spieler:innen im Einsatz. Trotzdem schauten ein Einzelfinale und ein Doppeltitel heraus. Für Ersteres zeichnete Heiderose Toth verantwortlich, die bei den Damen 75+ zwei Zweisatz-Erfolge feierte und erst im Titelkampf gegen die US-Amerikanerin Ann Stanley beim Spielstand von 2:6, 0:1 aufgeben musste. Im Doppelbewerb wurde sie mit Lokalmatadorin Fiamma Cocco bei drei Teams lediglich Dritte, zum Mixed-Halbfinale mit Pedro Castano (Spanien) konnte sie nicht antreten. Im Herrendoppel 80+ sicherte sich Johannes Mühlenburg mit Castano ohne Satzverlust den Sieg, durch ein 7:6 (5), 6:3 im Endspiel gegen die Italiener Valentino Barresi und Silvano Santi. Im Einzel musste Mühlenburg in Runde eins bei 0:5 im ersten Satz gegen den späteren Gewinner Antonio Claudi (Italien) aufgeben. Manfred Denk schied bei den Herren 55+ zum Auftakt aus.


