Kärntner Tennisverband
Billie Jean King Cup

Paszek eröffnet Billie Jean King Cup für Österreich gegen Tsurenko

Darauf spielt am Samstag Sinja Kraus gegen Katarina Zavatska. Der Ukraine fehlt auch Marta Kostyuk.
Verfasst von: Manuel Wachta, 15.11.2024
© Adrean Indolos
Lesia Tsurenko (links) und Tamira Paszek (rechts) machen beim Billie Jean King Cup in McKinney am Samstag den Anfang.

Der Kampf um einen Platz in der Qualifikationsrunde zu den Billie Jean King Cup Finals 2025 kann nun beginnen: Österreichs Damen fordern am 16./17. November im Play-off auf neutralem Boden in McKinney im US-Bundesstaat Texas die Ukraine. Am Freitag um 19:30 Uhr nach MEZ ist auf der Anlage namens The Courts (McKinney Tennis Center) die Auslosung vorgenommen worden. Diese ergab, dass Tamira Paszek diesmal den Anfang machen wird: Die äußerst erfahrene Vorarlbergerin (WTA 366) eröffnet am Samstag um 19:00 Uhr MEZ (ab 18:45 Uhr live auf ÖTV TV, unter www.oetv.tv) gegen die ukrainische Nummer eins Lesia Tsurenko (WTA 118). Die zweite Einzelpartie bestreitet anschließend die rot-weiß-rote Spitzenspielerin Sinja Kraus (WTA 222) gegen Katarina Zavatska (WTA 229). Am Sonntag folgt, neuerlich ab 19:00 Uhr MEZ (ab 18:50 Uhr live auf ÖTV TV, unter www.oetv.tv), das Einserduell zwischen Kraus und Tsurenko. Danach ist die Begegnung Zavatska gegen Paszek eingeplant. Den Abschluss bildet das Doppelmatch, für welches vorerst Paszek (WTA-Doppel 528) und Kraus (WTA-Doppel 976) gegen Doppelspezialistin Nadiia Kichenok (WTA-Doppel 40) und Anastasiia Sobolieva (WTA-Doppel 632) nominiert worden sind. Die Aufstellungen dürfen aber noch kurzfristig geändert werden.

Maruska trotz Außenseiterinnenrolle zuversichtlich

Die Ukraine hatte einen Monat vor dem Länderkampf Marta Kostyuk (WTA 18) als einzige ihrer vier Top-60-Spielerinnen vorläufig aufgeboten, doch auch die Spitzenspielerin ihres Landes sagte ab und ward in McKinney nicht gesehen. Während im Team des ATP-Profis Illya Marchenko die im WTA-Ranking um neun Plätze hinter Sobolieva gereihte Zavatska zumindest am ersten Spieltag einlaufen soll, gab die ÖTV-Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin und -Sportkoordinatorin Marion Maruska der heimischen Nummer zwei Paszek zunächst den Vorzug gegenüber Tamara Kostic (WTA 500) und Julia Grabher (WTA 523). „Das war eine schwierige Entscheidung, aber ich glaube, dass das gegen Tsurenko auf jeden Fall einfach das bessere Match-up ist“, verriet die Niederösterreicherin. Für Maruska gab es in der gegnerischen Aufstellung „keine Überraschungen. Ich habe damit gerechnet, dass Tsurenko und Zavatska spielen, und das ist so auch eingetreten.“ Die 51-Jährige zeigte sich trotz der Außenseiterinnenrolle zuversichtlich: „Wir sind einfach gut vorbereitet. Wir sind rechtzeitig angereist und haben in den letzten Tagen jetzt gut trainiert. Ich glaube, es kommt auch sehr viel auf die Tagesverfassung an, aber es ist sicher etwas drinnen.“ Die Abwesenheit auch von Kostyuk habe die Chancen außerdem zusätzlich erhöht. Die Ukraine nominierte als fünfte Spielerin indes Anastasiya Lopata (WTA 582) nach.

Paszek gegen die altbekannte Unbekannte

Auch wenn zwischen der 35 Jahre alten Tsurenko und Paszek lediglich knapp eineinhalb Jahre liegen und sich beide zwei Jahrzehnten Verweildauer im Profitennis annähern: Ein Duell zwischen den beiden hat es bisher noch nicht gegeben. Trotzdem weiß Paszek nur allzu gut, was sie erwartet: „Tsurenko ist eine sehr routinierte Spielerin, ähnliches Alter wie ich – also ich kenne sie auch schon ewig lange, von den Jahren on Tour. Sie ist eine, die sich sicherlich sehr gut bewegt, solide spielt, ziemlich flache Schläge hat, aber auch mal variieren kann. Das wird auf jeden Fall eine interessante Partie werden.“ Eine Taktik hat sich die Ex-Weltranglisten-26. und dreifache WTA-Titelträgerin Paszek gegen die Ex-Weltranglisten-23. und vierfache WTA-Titelträgerin Tsurenko bereits zurechtgelegt: „Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, variantenreich zu spielen, aber dabei dennoch aggressiv und aktiv zu bleiben – und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.“ Wie die Dornbirnerin die Chancen für die ÖTV-Damen einschätzt? „Die stehen jetzt, nach der Absage Kostyuks, um einiges besser. Aber nichtsdestotrotz ist es, wie es Marion und Jürgen (ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Melzer; Anmerkung) ja schon gesagt haben: Dass wir natürlich die Underdogs sind, vom Ranking her.“ Paszek geht jedenfalls bester Dinge in diese Begegnung: „Das freut mich natürlich riesig, noch ein weiteres Mal für Österreich an den Start gehen zu können. Die Vorbereitungen der letzten Tage waren top – wir haben hier richtig gut trainieren können und sind von den Leuten superherzlich aufgenommen und willkommen geheißen worden. Es war wirklich sehr nett, wie uns alle empfangen haben, von Tag eins bis jetzt. Wir fühlen uns hier wirklich wohl.“

Auch Kraus ohne aktive Erfahrungswerte mit Zavatska

Diesen Eindruck konnte Kraus bestätigen: „Die Bedingungen hier sind gut. Die Halle ist schön, vom Boden her angenehm. Wir haben die letzten Tage auf jeden Fall gut trainiert, deswegen fühle ich mich sehr wohl und hoffe, dass ich meine Leistung morgen auf dem Platz auch beim Match bringen kann.“ Ihre Formkurve, die stimmt jedenfalls: Nach einer kleineren Handgelenksoperation Ende Mai präsentierte sie sich bärenstark und gewann im Laufe ihres Comebacks rasch drei ITF-Turniere. Wie sie sich den Sprung erklärt? „Ich habe auf jeden Fall jene drei Monate, in denen ich keine Turniere gespielt habe, sehr gut trainiert, an meinen Schwächen gearbeitet, und deswegen bin ich dann auch sehr stark zurückgekommen. Ich bin das Ganze sehr gelassen angegangen und konnte deshalb gut performen.“ So wie Paszek kann übrigens auch die Wienerin bei ihrem ersten Auftritt in McKinney auf keine persönlichen Wettkampf-Erfahrungswerte zurückgreifen: „Ich habe Zavatska zwar schon mal spielen gesehen, aber noch nie gegen sie gespielt. Ich denke, Marion wird auch nochmal ein paar Videos von ihr anschauen. Ich glaube, sie hat auch die Spielerinnen im Training beobachtet. Das heißt, wir werden uns sicher gemeinsam – auch mit Jürgen – einen Matchplan zusammenstellen, und dann hoffe ich, dass ich gut darauf eingestellt bin.“ Die Ausfälle bei der Ukraine hat Kraus zwar registriert, doch für die 22-Jährige hat sich an der Rollenverteilung nicht viel geändert: „Dass Kostyuk jetzt nicht hier ist, kam für die einen mehr, für die anderen weniger überraschend. Trotzdem sind die Ukrainerinnen natürlich die Favoritinnen. Aber wir werden einfach unser Bestes geben und hoffen natürlich auf ein positives Endergebnis dann.“

| Adrean Indolos
© Adrean Indolos
Beim Official Draw am Freitag von links nach rechts: Illya Marchenko (Kapitän der Ukraine), Katarina Zavatska, Anastasiya Lopata, Lesia Tsurenko, Nadiia Kichenok, Anastasiia Sobolieva, Sinja Kraus, Tamira Paszek, Tamara Kostic, Julia Grabher, Marion Maruska (ÖTV-Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin und -Sportkoordinatorin).

Billie Jean King Cup 2024, Play-off in McKinney (USA):

Ukraine  Österreich

Samstag, 16. November, 19:00 Uhr MEZ (18:45 Uhr live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Lesia Tsurenko – Tamira Paszek
Katarina Zavatska – Sinja Kraus

Sonntag, 17. November, 19:00 Uhr MEZ (18:50 Uhr live auf ÖTV TV unter www.oetv.tv)
Lesia Tsurenko – Sinja Kraus
Katarina Zavatska – Tamira Paszek
Nadiia Kichenok / Anastasiia Sobolieva – Tamira Paszek / Sinja Kraus

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