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Generali Open Kitzbühel: Erler/Miedler schreiben mit 2. Coup Turniergeschichte

Das ÖTV-Davis-Cup-Duo krallt sich beim ATP-Heimturnier in Tirol wie 2021 den Doppeltitel.
Verfasst von: Manuel Wachta, 05.08.2023
© GEPA pictures / Daniel Schönherr
Alexander Erler (links) und Lucas Miedler (rechts) hatten allen Grund zu strahlen.

Erst drei Landsmänner (Stefan Koubek 2006, Julian Knowle 2012, Philipp Oswald 2019) hatten sich vor ihnen einst in die Siegerlisten des traditionsreichen Sandplatzklassikers eingetragen. Nun haben Alexander Erler und Lucas Miedler beim Generali Open Kitzbühel als erste Österreicher schon zum zweiten Mal den Doppelbewerb für sich entschieden – und auf diese Weise Turniergeschichte geschrieben. Der Tiroler (ATP-Doppel 37) und der Niederösterreicher (ATP-Doppel 38) krönten eine absolut fantastische Woche beim ATP-250-Heimevent mit einem hochverdienten Finalerfolg. Das favorisierte, topgereihte ÖTV-Duo ließ den viertgereihten Gonzalo Escobar (ATP-Doppel 51) aus Ecuador und Aleksandr Nedovyesov (ATP-Doppel 45) aus Kasachstan beim 6:4, 6:4 keinerlei Chance, zur Freude des begeisterten Heimpublikums auf dem Center Court des Kitzbüheler Tennisclubs. Für die beiden ist dies der fünfte ATP-Doppeltitel nach Kitzbühel 2021, Wien 2022, Acapulco und München 2023. Der Lohn dafür sind pro Kopf immerhin 14.870 Euro Preisgeld sowie 250 ATP-Punkte, mit denen sie sich am Montag im ATP-Doppelranking auf die Positionen 35 (Erler) und 37 (Miedler) verbessern werden.

Erler/Miedler hatten zuvor viel Nervenstärke bewiesen, ihr Viertelfinalmatch gegen Ariel Behar (ATP-Doppel 50) aus Uruguay und Adam Pavlásek (ATP-Doppel 58) aus Tschechien nach 0:4- und 1:5-Rückstand im Tiebreak bzw. Abwehr zweier Satzbälle mit 7:6 (9), 6:4 gewonnen. Und ebenfalls noch am Freitag am späten Abend bei ihrem 7:5, 7:6 (11) über die auf drei positionierten Franzosen Sadio Doumbia (ATP-Doppel 47) und Fabien Reboul (ATP-Doppel 44) alle zwölf Breakchancen gegen sich bzw. im zweiten Durchgang je drei Satzbälle vor und im Tiebreak zunichtegemacht. Im Endspiel waren die beiden hingegen weitgehend ungefährdet, mussten einzig bei 2:3 und 15:40 im ersten Satz eine kritische Situation überwinden, was ihnen aber gelang. Erler/Miedler wehrten alle drei Breakbälle ab und hielten sich darauf bei eigenem Service schadlos. Nachdem Escobar/Nedovyesov bei 4:4 nach 30:0 und 40:30 den Aufschlag abgaben, servierten Erler/Miedler zu null zur 1:0-Satzführung aus. Im zweiten Abschnitt hätte das Resultat auch viel klarer ausfallen können und genau genommen müssen, erarbeiteten sich Erler/Miedler doch in allen fünf Returngames Breakbälle – doch leisteten sich den Luxus, zehn der elf zu vergeben. Das frühe Break zum 2:1 reichte ihnen jedoch, um den Sieg zu fixieren.

„Wahnsinn!“ – Erler „jetzt einfach nur sprachlos“

Das abends immer noch nahezu gänzlich anwesende Publikum hatte Lokalmatador Erler und Partner Miedler mit einer Welle der Unterstützung durch das Finalmatch getragen – diese bedankten sich mit dem, in sportlicher Hinsicht, rot-weiß-roten Happy End und bei der Siegerehrung auch verbal: „Danke erst einmal an die ganzen Zuschauer für die geile Stimmung. Es war wirklich großartig. Ich bin jetzt einfach nur sprachlos, aber ihr kennt mich eh schon“, lachte Erler. Den Titelgewinn von vor zwei Jahren, damals freilich noch als komplette Underdogs, nun als Favoriten wiederholt zu haben, „fühlt sich unglaublich an“, strahlte Miedler bei der Pressekonferenz. „Es waren sehr viele Leute für das Wetter da, das war echt super. Alex hat’s schon gesagt: Es einmal im Sonnenschein und einmal im Regen zu gewinnen – das haben wir jetzt geschafft. Es war kein leichter Weg dorthin, aber wenn man es ohne Satzverlust gewinnt, dann ist man irgendwo auch der verdiente Sieger, glaube ich. Wir haben es echt geil durchgezogen, und ich bin einfach happy, dass wir jetzt wieder da sind“, sagte Miedler nach dem zweiten Coup in der Gamsstadt – und vielleicht nicht dem letzten. „Wahnsinn einfach, dass wir nun wirklich zweimal Kitzbühel gewonnen haben. Vor allem: Wir sind jetzt auch noch nicht 35 Jahre alt – also vielleicht gewinnen wir’s noch einmal“, hoffte Erler.

Nach ihrem Kitz-Triumphzug liegen Erler/Miedler im Race to Turin zwar nach wie vor auf Platz 15, aber Rang 13 in der Jahreswertung rückt für die beiden damit näher. Dieser ist ihr erklärtes Saisonziel, bringt dieser doch im Folgejahr ATP-Masters-1000-Startplätze. Beim nächstwöchigen ATP-Masters-1000-Hartplatzturnier in Toronto befanden sich die beiden als erstes Team auf der Alternates-Liste außerhalb des Hauptbewerbs, die Reise nach Kanada ersparen sich Erler/Miedler daher, auch ob der dieswöchigen Strapazen. In weiterer Folge geht es an die Vorbereitung auf die US Open in New York.

| GEPA pictures / Daniel Schönherr

Alexander Erler und Lucas Miedler im oetv.tv-Videointerview:

Hier alle Ergebnisse des ATP-250-Turniers in Kitzbühel.

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